Beschreibung
Das der Ingwer wirkt, bestätigen wissenschaftliche Forschungen, denn der Ingwer enthält bioaktive Substanzen, von deren heilenden Eigenschaften Menschen in Ostasien seit Jahrtausenden profitieren. Vor allem gegen die Reise- und Schwangerschaftsüberkeit, gegen die Übelkeit, die Chemotherapien oder eine Narkose für eine operation begleiten kann und gegen die Seekrankheit hat sich der Ingwer auch in der Humanmedizin einen Platz im Medizinschränkchen geschaffen. Als Grund für die antiemetische (gegen Erbrechen) Eigenschaft von Ingwer wird seine direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trankt angeführt. Grundsätzlich erkennt auch die Schulmedizin längst die positive Wirkung des Ingwers auf die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung sowie die Darmfunktion als heilend oder zumindest unterstützend an.
Im Bezug auf die Wirkung des Ingwers gegen Übelkeit käme jedoch auch ein Antagonismus von Serotonin-Typ-3-Rezeptoren in Fragen, denn Serotonin ist ein Gewebshormon und neurotransmitter, der vielfach als Glückshormon bezeichnet wird, weil er eine ganze Reihe von unangenehmen Gefühlszuständen dämpft, wie beispielsweise Angst, Aggressivität, Kummer und Hunger. Für Depressionen wird neurochemisch ebensfalls häufig ein Mangel an Serotonin verantwortlich gemacht. Serotonin ist also ein Wohlfühlhormon und tatsächlich soll der Ingwer stimmungsaufhellend wirken und das Abnehmen unterstützen, indem er das Hungergefühl dämpft, den Stoffwechsel ankurbelt und die Fettverbrennung steigert, denn der Ingwer-Wurzelstock enthält einen zähflüssigen Balsam (Oleoresin), der aus ätherischen Ölen und einem Scharfstoffanteil, den Gingerolen und Shogaolen besteht - und die sind auf vielen Ebenen des Organismus höchst wirksam.
Gingerol und Shoganol
Im Ingwer sind 3 verschiedene Arten des Gingerols zu finden: 6, 8 und 10-Gingerol. Hervorzuheben ist hierbei vor allem der Wirkstoff 6-Gingerol, denn ihm wird eine antikarzinogene (anti-krebserregend), antientzündliche und immunsuppressive (unerwünschte Reaktionen des Immunsystems unterdrückende) Wirkung bescheinigt. Überdies erforschen Wissenschaftler die Eigenschaften vom 6-Gingerol im Bezug auf seine Wirkung aus asthmatische Erkrankungen. Als erwiesen gilt die antioxidative Wirkung des Ingwers, die eine natürliche Verteidigung des Körpers gegen freie Radikale unterstützt. Freie Radikale greifen die Zellen an, führen zu Veränderungsprozessen der Zellen und lassen damit das Krebsrisiko wachsen. Insofern konnten die Gingerole aus dem Ingwer bereits erfolgreich bei der Behandlung von Darm- und Hautkrebs eingesetzt werden. Hierbei wird vor allem auch die antientzündliche Wirkung des 6-Gingerols angeführt, die unter Umständen auch die Entstehung von Tumoren verhindern oder zumindest einschränken könnte. Als erwiesen gilt, dass das 6-Gingerol Expressionen des Cyclooxygenase-2 Enzyms hemmt, welches Entzündungen in den Gelenken fördert. Damit wirkt Ingwer in ganz ähnlicher Weise wie die Acetylsalicylsäure - besser bekannt als der Wirkstoff von Aspirin, das ebenfalls Cyclooxygenase-2 Enzym hemmt - schmerzstillend bei Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, bei Muskelschmerzen, aber auch bei schmerzhaften Entzündungen wie Arthritis (Gelenksentzündung). Gingerole gelten überdies als antibakteriell wirkend und hemmen das Wachstum des Magen-Schleimhaut-Bakterium Helicobacter pylori, was sich positiv auf Behandlungen von Magenproblemen sowie eventuell der Magenkrebs Vorsorge auswirken könnte. Besonders interessant dabei ist es zu wissen, dass aus den Gingerolen beim Trocknungsvorgang der Ingwerwurzel sogenannte Shoganole entstehen, denen eine noch intensivere Wirkung zugeschrieben wird, als den Gingerolen aus dem frischen Ingwer. Insofern födert getrockneter Ingwer in geschnittener oder gemahlener Form die Produktion von Magensäure und erleichtert so die Verdauung. Ingwer kurbelt überdies auch den Stoffwechsel an und sorgt für eine bessere Durchblutung - interessant ist dieser Effekt vor allem bei der Vorsorge von Thrombose, Herzinfarkt und Schlaganfall, denn die verbesserte Durchblutung trägt dazu bei, dass sich keine gefährlichen Ablagerungen in den Blutgefäßen bilden, die als Hauptauslöser des Schlaganfalls, des Herzinfarkts und der Thrombose gelten.
Ingwer enthält neben den Scharfstoffen Gingerol und Shoganol aber auch über 160 weitere Wirkstoffe, wie das Vitamin C und das Vitamin B6, sowie die Mineralstoffe und Spurenelemente Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Darüber hinaus wirken im Ingwer chemische Verbindungen aus der Stoffklasse der bicyclischen Monoterpene wie beispielsweise Borneol und bicyclischen Epoxy-Monoterpene, die zu den Limonenoxiden gehören, wie Cineol. Beide finden als ätherische Öle in der Aromatherapie gegen Atemwegsprobleme Verwendung, aber sie sorgen auch dafür, dass der Ingwer bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitiden bzw. Erkältungskrankheiten der Atemwege, aber auch bei chronischen und entzündlichen Atemwegserkrankungen sowie Asthma und Heuschnupfen seinen Einsatz findet.
Als weitere ätherische Öle, die im Ingwer enthalten sind, werden Zingiberol, Zingiberen und Diarylhetanoide angeführt. Sie unterstützen die Schmerzstillung und die Entzündungshemmung, denn vor allem die Diarylhetanoide hemmen die Bildung von Prostaglandinen, die bei der Entstehung von Fieber, Schmerzen und Entzündungen beteiligt sind. Im Weiteren enthält Ingwer Harzsäuren und neutrales Harz.
Das Spektrum der Anwendung des Ingwers ist also weit gesteckt und so findet er seinen Einsatz vor allem:
- zur Verdauungsförderung
- zur Magenstärkung
- zur Anregung der Verdauung und der Gallenfunktion
- zur unterstützung bei Durchfall und Kotwasser
- zur Anregung von Stoffwechsel und Kreislauf
- zur Stiumulierung aller Organe
- zur Vitalisierung
- zur Unterstützung der Zellerneuerung
- zur Vorbeugung von frühzeitigen Alterungsprozessen
- zur Durchblutungsföderung
- zur Muskelentspannung bei Verspannungen, Verkrampfungen und Muskelkater
- zur unterstützung bei Arthritis und Arthrose
- zur unterstützung bei Schwellungen
- zur unterstützung bei Entzündungen
- zur unterstützung bei Schmerzen aller Art
Zusätzlich bei Pferden:
- Hufrehe
- Spat
- Hufrollenentzündung
- Kissing Spines
- Stoffwechselerkrankungen wie EMS, ECS
Zusätzlich bei Hunden:
- Spondylose
- alle Formen von Arthrose
- Cauda Equinum
- Stoffwechselerkrankungen
Ingwer enthält ätherische Öle und darf auf Grund der Glucuronidierungsschwäche nicht bei Katzen angewendet werden!
Ingwer zur Entwurmung
Wir würden Ingwer nicht grundsätzlich zur Entwurmung empfehlen, aber bei unerheblichem Wurmdruck kann er vorbeugend gegen Endoparasiten wirken. Dr.Stefan Brosig berichtet zwar, dass bei langfristiger Fütterung von Ingwer in einer Dosis von bereits 1,5g - 2g pro 100kg LG und Tag (Warmblüter) bei vielen Pferden zu einer Beseitigung oder sehr deutlichen Verminderung im Wurmbefall führt und dass es bei Hunden und Schafen auch bereits klinische Studien dazu gibt (Iqbal u.a., J.Ethnopharmacol., 2006, 106, S.285ff), aber wichtig ist dabei die Kontrolle des Kotes un regelmäßigen Abständen.
Ingwer in der Zucht und der Trächtigkeit
Die Frage, ob Ingwer tragenden Stuten oder trächtigen Hündinnen verabreicht werden darf, ist pauschal schwierig zu beantworten. Grundsätzlich wird dem Ingwer eine wehenfördernde und blutverdünnende Wirkung zugeschrieben, was das Risiko von einer Frühgeburt oder von stärkeren Blutungen bei der Geburt bergen kann. Zwar können wir aus eigener Erfahrung berichten, dass wir Ingwer in der Wohlfühldosis (3g pro 100kg LG) bei tragenden und laktierenden Stuten einsetzten und wie nie unerwünschte Nebenwirkungen feststellen konnten, aber das Risiko sollte mit einem Tierarzt besprochen werden und muss letzendlich vom Tierhalter getragen werden. Sehr gute Erfahrungen konnten wir jedoch bei der Behandlung der Fertilität feststellen: Mit Ingwer in der Wohlfühldosis behandelte Problemstuten zeigten eine deutliche Rosse und eine deutlich gesteigerte Fruchtbarkeit.
Dosierung & Fütterung:
Für sein zitronenartiges Arome ist unter anderem das Cineol verantwortlich - die Schärfe bestimmt hingegen das Gingerol. Beides mögen manche Menschen nicht und Tiere sind in dieser Beziehung teilweise noch empfindlicher. Bei Pferden ist es vor allem der Zitrusduft, der sie stört und weniger die Schärfe. Es ist also immer sinnvoll, bei allen Tieren mit sehr geringen Mengen von 3g - 5g zu beginnen und diese langsam zu steigern. Eventuell kann man den Ingwer für Pferde in Apfelmus einrühren, ihn mit entzuckerten Rübenschnitzeln geben oder ihn in eingeweichte Heucobs geben. Bei Hunden hilft es manchmal, den Ingwer in angeschmolzenen Käse einzuwickeln (verbessert auch die Wirksamkeit der Gingerole, weil der Käse sie vor dem Magensaft schützt), ihn in Katzenfutter anzubieten oder ihn mit Leberwurst zu verrühren. Auf Grund ihrer aggressiv wirkenden Magensäfte sind Hunde jedoch auch in der Lage, grob geschnittenen getrockneten Ingwer, der weniger intensiv duftet, gut zu verwerten. Das Problem des Ingwergenusses liegt beim Hund und beim Mensch in der Menge, die man für eine Wirkung benötigt, denn bei Pferden wirken die meisten Medikamente deutlich intensiver, als das bei gleicher Dosis bei Mensch und Hund der Fall ist.
Zum Vergleich: Die entzündungshemmende Dosis Aspirin liegt beim Warmblutpferd bei etwa 3g am Tag, beim viel leichteren Menschen liegt sie bei 1g - 2g. Der Grund dafür liegt in der Magenverdauung. Beim Pferd ist der Magen weniger Verdauungsorgan, sondern mehr "Desinfektionskammer" und Schleuse zum Darm, während Hund und Mensch eine deutlich ausgeprägtere Magenverdauung haben und eine aggressivere Magensäure bei der Verdauung hilft. Schließlich muß der Hund beispielsweise auch Knochenstücke verdauen können, die zu seiner natürlichen Nahrung gehören, während ein Pferd eigentlich vor allem pflanzliche Zellulose aufschließen muß.
Leider sind auch die Gingerole des Ingwers nicht sehr säurebeständig, was bedeutet: Hund und Mensch brauchen eine größere Dosis Ingwer, um die gleiche Wirkung zu erreichen, als das Pferd. Nach der Erfahrung von Dr. Stefan Brosig verhält sich die auf das Körpergewicht bezogene Wirksamkeit des Ingwers bei reinen Gelenkerkrankungen und direkter Gabe oral (ohne Schutzmantel gegen Magensaft) demnach für - Pferd : Mensch : Hund ungefähr wie 1 : 7 : 10. Das bedeutet zum einen, dass wenn ein Pferd pro 100kg LG 3g - 5g Ingwer als Wohlfühldosis benötigt, ein Mensch mit 50kg 11g - 18g Ingwer einnehmen müsste und ein Hund von 50kg LG mindestens 15g - 25g Ingwer verabreicht bekommen muß, um sich wohl zu fühlen. Sollen Gelenkschmerzen und eine Entzündung gelindert werden, würde nach den Dosisberechnungen von Dr. Stefan Brosig für einen mittelgroßen Schäferhund (rund 35kg LG) 30g Ingwer eingesetzt werden müssen - beim Hund wäre die Dosis Ingwer als rund 1g pro kg LG zu berechnen. Da es schwierig ist, einem Hund solche Mengen Ingwer zu verabreichen, verzichten viele Hundehalter schon im Vorfeld auf eine Ingwer-gestützte Therapie. Dabei kann der Ingwer niedriger dosiert werden, wenn er in Kapseln verabreicht oder eingenommen wird, die unzerkaut geschluckt werden, weil sie das Gingerol vor der Magensäure schützen! Dadurch wird der Zersetzungsprozess im Magen umgangen und es tritt eine deutliche Steigerung in der Wirksamkeit auf. Dr. Stefan Brosig geht bei der Anwendung beim Menschen von einer Dosis von 3g - 10g Ingwer aus. Beim Hund entspräche dies einer Menge von rund 4g - 15g pro 100kg - ein 30kg schwerer Schäferhund bräuchte also nicht mehr 30g Ingwer, sondern käme mit 1,5g - 4,5g aus.
Wichtig bei der Dosierung ist jedoch vor allem der Gingerolgehalt im Ingwer - er muß mindestens 2% entsprechen. Ingwer mit niedrigem Gingerolgehalt ist zwar weniger scharf und fur Hund und Mensch angenehmer im Geschmack, aber man benötigt auch wieder eine höhere Dosis, um die gleiche Wirkung zu erreichen. Wird Ingwer in möglichst viel Flüssigkeit (zimmertemperaturwarme Milch oder Saft) eingerührt und schnell getrunken, wird der Ingwer ebenfalls rasch in den Darm weitergeleitet und so nicht zu lange dem sauren Darmmilieu des Magens ausgesetzt, das die Wirksamkeit des Gingerols herabsetzt. Die Dosis des Ingwers ist aber überdies auch von der Art der Beschwerden abhängig, die er lindern soll:
Bei Gelenkproblemen von Pferden kann schon eine Gabe von mehr als der Wohlfühldosis 3g - 5g pro 100kg LG ersteunliche Erfolge zeigen, während man bei Problemen mit Sehnen, Bändern oder der Muskulatur teilweise 10g - 12g pro 100kg LG einsetzen muß, um eine Schmerzfreiheit zu erreichen. Bei einer Hufrollenentzündung oder einem Hufreheschub kann auch eine Dosis von 20g pro 100kg LG angezeigt sein.
Dabei stellt sich die Frage, ob eine so hohe Dosierung auf Dauer nicht schändlich wirken kann. Grundsätzlich haben wir feststellen können, dass sogar eine Gabe von 150g pro Tag an ein 600kg schweres Warmblut mit schwerer Hufrehe über einen Zeitraum von 8 Wochen sehr gut und ohne sichtbare unerwünschte Nebenwirkungen vertragen wurde. Allerdings wurde die Dosis auch auf drei Gaben verteilt.
Dr. Stefan Brosig rät bei ältereb Pferden grundsätzlich zur dauerhaften Ingwerfütterung in der Wohlfühldosis - wir nehmen diesen Tip gerne an und freuen uns an sehr vitalen Senioren, aber wie sich ein Tierbesitzer schlussendlich entscheidet und ob er Ingwer dauerhaft in der Wohlfühldosis an seinen vierbeinigen Liebling verabreicht, ist vom Patienten abhängig und im Zweifelsfall sollte der Rat eines Tierarztes eingeholt werden, um kein Risiko einzugehen.
Als Wohlfühldosis gilt:
- für Pferde 3g - 5g pro 100kg LG, täglich
- für Hunde 1g pro kg/LG, täglich
- für Menschen 2,1g - 3,5g pro 10kg LG, täglich
Oft kann die Wohlfühldosis die Beschwerden und gesundheitlichen Probleme bereits deutlich lindern.
Sollte die Dosis aber noch nicht die gewünschte Wirkung zeigen, wird sie langsam erhöht (bei Pferden um 5g, bei Hunden und Menschen um 1g). Die Besserung stellt sich sofort ein, wenn die passende Dosis erreicht ist, die dann beibehalten werden sollte.
Wer den Ingwer also mit Bedacht verwendet, wird in ihm einen wunderbaren Helfer bei vielen gesundheitlichen Problemen finden.
Hinweis:
Neumann Gewürze e.K. kann keine Haftung für die korrekte Anwendung, Dosierung, und Fütterung übernehmen.
Jeder Tierhalter ist für seine Tiere, jede Tierhalterin für ihre Tiere, selbst verantwortlich. Stets sollte der Tierarzt/die Tierärztin oder der Tierheilpraktiker/die Tierheilpraktikerin Ihres Vertrauens bei einer Ernährungsumstellung zu Rate gezogen werden.
Denn jedes Tier verhält sich anders und reagiert möglicherweise unterschiedlich auf bestimmte Inhaltsstoffe.
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